Zu unserer Entwicklung und dem industriellen Fortschritt gehörte eine stetige Zunahme des Umgebungslärms. Als Lärm bezeichnet man Geräusche, die als störend empfunden werden. Die Quellen sind unterschiedlich und reichen von Straßenverkehr über Schiene und Flugzeugen bis hin zu Lärm aus der Nachbarschaft (z. B. der Rasenmäher). Die Wahrnehmung und Bewertung erfolgt dabei subjektiv. Die Menschen bewerten die als störend empfundene Lautstärke eines Geräusches sehr unterschiedlich, z.B. bei der Musik: Was für den Einen Musik ist, stellt für den Anderen nur noch Krach dar und ist schon bei sehr geringer Geräuschintensität belästigend.
Auch beim Fluglärm reagieren die Menschen unterschiedlich und die Schwelle, ab der der Fluglärm als störend empfunden wird, hängt von einer Vielzahl von Faktoren ab. So spielt beispielsweise der Umgebungslärm eine genauso wichtige Rolle wie die Art der aktuellen Beschäftigung. Jemand der selbst arbeitet und dabei Lärm verursacht (z. B. durch Hämmern,) wird den Fluglärm weniger wahrnehmen, als jemand der sich entspannen möchte und ein Buch liest oder schläft. Bei der Betrachtung der letzten Jahre kann man einen durchschnittlichen Anstieg des Flugverkehrs bei den Berliner Flughäfen von 2,4 – 3 Prozent pro Jahr feststellen. Mit diesem Anstieg verbunden sind auch immer eine Zunahme des Fluglärms und damit eine Erhöhung der Belastung bei den fluglärmbetroffenen Menschen in der Region. Mein strategisches Ziel für den zukünftigen Hauptstadtflughafen „Willy Brandt“ ist es, die Belastung durch den Fluglärm durch intelligente Lösungen, Weiterentwicklung von Verfahren in der Flugverkehrsabwicklung oder auch durch technische Maßnahmen an den Luftfahrzeugen zu stabilisieren oder auch zu reduzieren. Dies ist ein hoher Anspruch, aber wenn alle am Luftverkehr Beteiligten mitwirken ist dieses Ziel sicherlich erreichbar.